Ich bin fasziniert von Martial-Arts, das ist jetzt sicher kein Geheimnis mehr. Einer der Gründe, warum ich so ein großer Caity-Lotz-Fan bin - abgesehen davon, dass sie so verdammt gut aussieht, intelligent ist, lebensbejahend, aktiv, wild … Ok, einer von vielen Gründen, und definitiv ein sehr wichtiger, - ist der Umstand, dass sie Martial-Arts betreibt.
Ich finde Menschen sehr beeindruckend, die die nötige Disziplin aufbringen, um ein guter Kampfsportler zu werden. Besonders, wenn diese keine Profisportler sind, also nicht ihren Lebensunterhalt damit verdienen.
Selbst habe ich es nie geschafft, so viel Disziplin aufzubringen. Ich würde gerne. Ich träume davon. Ich wache morgens mit dem brennenden Wunsch auf, wenigstens das Niveau an Selbstdisziplin zu erreichen, das mir helfen würde, mich sofort an die Arbeit zu setzen, anstatt noch Stunden über einer Tasse Tee und den letzten Krümeln des Frühstücks zu vertrödeln.
Ich schweife ab…
Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich mich als Martial-Arts-Fan nie für das Boxen erwärmen konnte. Ich hielt es für einen primitiven Sport. Zwei Männer verprügeln sich gegenseitig mit Fäusten, kein Tanz, keine Choreographie, keine minutiös einstudierten komplexen Bewegungsabläufe… keine „Kunst“. Sich K.O. schlagen um des K.O.-Schlagens willen, während Zuschauer einen Kerl anfeuern, dem anderen weh zu tun, ergab für mich einfach keinen Sinn.
Bis ich Muhammed Ali sah - Champion der Champions, Schmetterling und Biene, der Allergrößte.
In meinen späten Teenagerjahren sah ich eine Dokumentation über Ali und den berühmten „Rumble in the Jungle“ gegen George Foreman. Obwohl das Ereignis vor meiner Geburt stattgefunden hatte und ich das Ergebnis kannte, wurde ich trotzdem von der Aufregung und erwartungsvollen Energie rund um diesen „Kampf der Titanen“ ergriffen. Zum ersten Mal in meinem Leben verstand ich, was Boxen eigentlich bedeutete. Was ich sah, war mehr als ein primitiver Faustkampf mit dem Ziel, sich gegenseitig auszuknocken. Dieser Kampf war Strategie von Anfang bis Ende, ein Kampf zweier Grundsätze, von roher Kraft gegen Kreativität. Letztendlich war es nicht der Triumph eines Mannes über den anderen. Ali siegte, weil er nicht nur kämpfte, um George Foreman zu bezwingen. Er kämpfte, um Afrika eine Bühne zu geben. Er kämpfte, um der Welt zu zeigen, wer er war und wofür er stand.
Manche werden sagen, er war arrogant, eitel und floss über vor Selbstbewusstsein. Ich würde es so beschreiben: Er wusste, wie man eine Show abliefert. Er war intelligent und wusste genau, wie man den Gegner aus der Reserve lockte, wie man ihn dazu brachte, den eigenen Emotionen nachzugeben, während er ständig einen Schritt voraus war, klar und kontrolliert. So gewann er seine Kämpfe im Ring. Der Grund, warum er noch immer als größter Boxer aller Zeiten angesehen wird, ist der Kampf, den er außerhalb des Rings führte. Als wichtiger Teil der Bürgerrechtsbewegung kämpfte er für die Rechte aller Schwarzen in den USA. Er verweigerte den Kriegsdienst und ging dafür ins Gefängnis, zahlte Geldstrafen und verlor seinen Titel. Er kämpfte für seine Überzeugungen und nutzte seine Popularität, um Veränderungen zu bewirken.
Obwohl es Dinge an Ali gibt, die ich nicht gutheißen kann, wie z.B. seine Ansichten zur Rolle der Frau und wie sie sich verhalten sollte, habe ich von ihm gelernt, dass ein höheres Ziel es immer wert ist, dafür zu kämpfen. Wie gering die Chancen auch zu stehen scheinen. Das Ergebnis könnte uns alle überraschen.